Mark Lamsfuß @BadmintonPhoto

Interview

Lamsfuß: "Aufschlagregel nicht gerecht"

Wir sprachen mit Nationalspieler Mark Lamsfuß über den Sieg bei den Yonex Swiss Open, das Besondere an den Yonex German Open und der 23-Jährige verrät, was er von der neuen Aufschlagregel hält, die in dieser Woche vom Weltverband in Mülheim getestet wird.

Von Manuel Rösler

 


badminton.de: Herzlichen Glückwunsch zum tollen Sieg in Basel. Es war ja lange gar nicht klar, ob Du überhaupt würdest spielen können. Beschreibe bitte mal die letzten Tage vor den Yonex Swiss Open.

Mark Lamsfuß: Ja, es war lange nicht klar, da ich schon vor der Team-EM Probleme am Knie hatte. Ich war sehr froh, dass ich bei der EM in Russland teilnehmen konnte und im Halbfinale zum Einsatz kam. Leider bin ich beim Spielstand von 9-8 im ersten Satz umgeknickt. Ich habe das Spiel zu Ende gespielt, bin aber am nächsten Tag zurückgeflogen. Ich wollte von den Ärzten eine Einschätzung bekommen, ob etwas am Fuß kaputt ist. Am Montag habe ich dann die Nachricht erhalten, dass ich in der Schweiz spielen darf. Zusätzlich hatte ich zwei Physio-Termine an dem Tag und danach war ich sehr zuversichtlich.

badminton.de: Ist der Sieg in der Schweiz Dein bislang größter sportlicher Erfolg?

Lamsfuß: Ja! Ein Turnier in der Kategorie habe ich bislang ja noch nicht gewonnen. Mein letzter Turniersieg war im vergangenen Jahr in Russland bei den White Nights. Für mich waren die Yonex Swiss Open ein besonderes Turnier und, obwohl wir an Nummer eins gesetzt waren, hatte ich nicht damit gerechnet. Insbesondere mit dieser Vorgeschichte.

badminton.de: Wie geht es Deinem Fuß jetzt?

Lamsfuß: Meinem Fuß geht es sehr gut. Ich habe eigentlich kaum mehr Schmerzen.

badminton.de: Wie ist es mit Isabel Herttrich zu spielen? Es wirkt, als würdet ihr sehr gut harmonieren …

Lamsfuß: Es macht sehr viel Spaß mit Isabel zu spielen. Sie ist schnell, kreativ und kann das Spiel sehr gut lesen. Die meiste Zeit harmonieren wir sehr gut auf dem Feld, aber es gibt natürlich auch Zeiten, wo es mal nicht vorkommt.

badminton.de: Es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter: Diese Woche stehen die Yonex German Open an. Was ist das Besondere an diesem Turnier?

Lamsfuß: Das Besondere an den Yonex German Open ist, dass wir vor heimischen Publikum aufspielen. Die Organisation und die Ausrichtung ist sehr gut. Die Yonex German Open sind in diesem Jahr fast wie ein Superseries-Turnier besetzt, was eine sehr gute Chance ist, gegen die Besten der Welt anzutreten.

badminton.de: Stichwort Yonex All England: Was verbindest Du mit diesem Turnier?

Lamsfuß: Die Yonex All England sind ein sehr traditionelles Turnier und haben eine große Bedeutung für mich. Es ist eines meiner Lieblingsturniere! In der riesigen Barclaycard Arena zu spielen, ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis.

badminton.de: Wie siehst Du die neue Turnierstruktur der BWF?

Lamsfuß:
Es ist schwierig etwas über die neuen Turnierregelungen zu sagen. Es gibt mehr Turniere als zuvor und die Turniere bekommen eine neue Bezeichnung. Bevor ich mir aber eine Meinung dazu bilden kann, möchte ich erst abwarten, wie sich das alles entwickelt.

badminton.de: Und die neue Aufschlagregel, die vom Weltverband in Mülheim und Birmingham getestet wird. Was denkst Du darüber?

Lamsfuß: Ich finde die Aufschlagregel nicht gerecht! Im Sport hat die Größe der Spieler unterschiedliche Vorteile. Kleine Menschen sind meist schneller und beweglicher als große Menschen. Jedoch haben die Großen eine größere Reichweite und können im Badminton steiler nach unten spielen. Das kann man nicht verallgemeinern, aber in den meisten Fällen ist es ja so. Bei einer Sportart wie Badminton ist die Größe nicht sehr bedeutsam und das ist es, was den Sport ausmacht.

Vielen Dank für das Gespräch!

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