Fotos: Claudia Pauli und Mark Phelan (Archiv)

Interview

"Entwicklungsschritt vollzogen"

Bei der Europameisterschaft in Huelva gewannen Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich im Mixed eine Bronzemedaille. Im badminton.de-Interview spricht DBV-Sportdirektor Martin Kranitz über die Auftritte der deutschen Athleten bei den kontinentalen Meisterschaften und über die Möglichkeit einer EM auf deutschem Boden.

Von Redaktion

 

badminton.de: Das Halbfinale zwischen Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich und den Adcocks zählte zu den spannendsten Spielen bei der EM. Wie hast Du das Match verfolgt?

Martin Kranitz: Ich saß zusammen mit der restlichen deutschen Delegation in den Zuschauerrängen recht nah am Spielfeld. Das war ja ein Spiel auf Augenhöhe. Von außen haben wir schon ordentlich gelitten.

badminton.de: Am Ende konnte Deutschland eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen. Wurden damit die Erwartungen insgesamt erfüllt?

Kranitz: Der Gewinn einer Medaille war wichtig. Es war die erste im gemischten Doppel seit über 20 Jahren. Für mich allerdings noch wichtiger ist der Entwicklungsschritt, den viele Spieler gegenüber der EM 2017 vollzogen haben. Hier habe ich eine deutliche Verbesserung gesehen. Das zeigen insgesamt auch die Ergebnisse in den Viertelfinalspielen und davor. Nach dem Generationenwechsel nach Rio 2016 war klar, dass ein Einschnitt kommt. Hier sind wir deutlich vorangekommen. Es wird spannend zu sehen, wo die Reise hingeht.

badminton.de: Wie hast Du die EM wahrgenommen?


Kranitz: Es war sicherlich eine der besten Europameisterschaften, die wir bisher hatten. Hier hat Carolina Marin einen großen Anteil daran. Sie hat mit ihren Erfolgen in Spanien einen regelrechten Hype in Sachen Badminton ausgelöst. Die Stimmung, Zuschauerzahlen und die Ausrichtung waren schon auf sehr hohem Niveau. Glückwunsch und Dankeschön an die spanischen Ausrichter.

badminton.de:Die letzte EM auf deutschem Boden fand im Jahr 1982 statt: Ist es denkbar, dass Deutschland in den nächsten Jahren eine EM austragen wird?

Kranitz: Ja, das ist denkbar und ich würde es mir wünschen. Es wäre aus sportlicher Sicht auch sinnvoll in den nächsten vier bis fünf Jahren. Wir haben so viel Potential, dass wir in den nächsten Jahren in allen Disziplinen um Medaillen mitspielen.

badminton.de: Im Herreneinzel steht Deutschland nach dem Karriereende von Marc Zwiebler vor einem Umbruch. Kannst du uns einen aktuellen Stand zur Verletzung von Fabian Roth geben?

Kranitz: Fabian ist auf dem Weg der Besserung. Es ist geplant, dass er im Juni sein erstes internationales Turnier nach der Verletzungspause spielt.

badminton.de: Bald steht das Thomas und Uber-Cup-Finale in Bangkok an, mit welchen Zielen reisen die DBV-Teams nach Thailand?

Kranitz: Wir wollen bestmögliche Ergebnisse erzielen - auch individuell. Die Auslosungen sowohl im Thomas als auch im Uber Cup sind nicht leicht. Vielleicht geling uns ja die ein oder andere Überraschung. Beide Teams haben es bei den Team-Europameisterschaft im Februar in Kasan auch sehr gut gemacht.

Vielen Dank für das Gespräch!

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