Jubel über den erneuten Meistertitel: Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim (Foto/LIVE: Sven Heise)

Bundesliga

Final Four: Bischmisheim zum 9. Mal Meister

Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim hat sich beim Final Four in Willich seinen insgesamt neunten Titel bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften gesichert. Der Titelverteidiger aus dem Saarland setzte sich in einer Neuauflage des Endspiels von 2017 gegen den TV Refrath mit 4-2 durch.

Von Redaktion

 

Dabei entwickelte sich die anfangs vom Vorjahressieger dominierte Partie zunehmend zu einer äußerst spannenden Begegnung: Nachdem der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim durch Siege im Damendoppel, im 1. Herrendoppel und im Dameneinzel mit 3:0 in Führung gegangen war, wahrte der TV Refrath durch Erfolge im 2. Herrendoppel und im 1. Herreneinzel die Chance, seinen zweiten DM-Triumph in der Vereinsgeschichte nach 2017 zu verzeichnen. Wie in den tags zuvor ausgetragenen Halbfinalspielen brachte schließlich das Gemischte Doppel die Entscheidung. Als die BCB-Akteure Marvin Seidel und Isabel Herttrich ihre Refrather Gegner Jan Colin Völker und Carla Nelte mit 11:7, 12:10, 14:12 bezwungen hatten, bejubelten die Saarländer überschwänglich die erfolgreiche Titelverteidigung.

„Einfach fantastisch, das war ein tolles Spiel! Es hätte nicht knapper sein können. In den einzelnen Matches war niemand Favorit, das machte die Sache ungemein spannend“, so Frank Liedke, der 1. Vorsitzende des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim. Refraths Teammanager Heinz Kelzenberg meinte: „Das war wirklich dramatisch. Gegen Bischmisheim ein Herrendoppel zu gewinnen, ist erst einmal eine gute Basis, um ein offenes Finale zu spielen. Wenn man sogar die Chance hat, beide Herrendoppel zu gewinnen, ist man natürlich enttäuscht, wenn man so knapp verliert. Ein Kompliment an die Herrendoppel und auch an Marvin Seidel und Isabel Herttrich. Sie haben wirklich sehr gut gespielt. Am Ende sind wir für unseren Mut im Zusammenhang mit unserer Aufstellung nicht belohnt worden.“

Alle Meister seit dem Jahr 1957 im Überblick.

Während der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim am Samstag (13. April) seine Vorschlussrundenpartie mit 4:2 gegen den SC Union Lüdinghausen (Badminton- Landesverband Nordrhein-Westfalen) gewonnen hatte, setzte sich der TV Refrath auf dem anderen Spielfeld mit dem gleichen Ergebnis gegen den 1. BV Mülheim (ebenfalls Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen) durch. Das am Sonntag vor dem Finale ausgetragene Spiel um Platz drei, das sich gleichsam als hochklassige und enge Partie erwies, entschied der 1. BV Mülheim letztlich mit 4:3 für sich.

„Das Format ‚Final-Four‘ hat sich bewährt“, sagte Thomas Born, der Präsident des Deutschen Badminton-Verbandes. Ihre Premiere feierte die Veranstaltung 2017 in Bad Hersfeld (Hessen), 2018 wurde der beste Erstligaverein der Bundesligasaison in Saarbrücken (Saarland) gekürt.

Seitens der DJK VfL Willich, dem Verein, mit dem Heinz Bußmann bei der Ausrichtung kooperierte, waren rund 140 Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Die SR sportarena (ab 18:45 Uhr) hat für den heutigen Sonntag eine ausführliche Berichterstattung über das Final Four angekündigt. Dieser ist auf der offiziellen Facebook-Seite des DBV einsehbar.

Stimmen zum Final Four:

Arno Schley (Vorsitzender des Ausschusses für Bundesligaangelegenheiten im DBV): „Wir haben viele spannende Spiele gesehen, die Stimmung ist super und die Ausrichtung sehr gelungen. Eventuell muss man die Reihenfolge der Spiele überdenken. Die Zuschauer sehen so zu wenige Einzel und im Extremfall kein Herreneinzel. Am Samstag in den Halbfinals z. B. sind beide 2. Herreneinzel weggefallen. Hier könnte aus meiner Sicht ein Wechsel zwischen Doppel und Einzel erforderlich sein. Da von den sieben Spielen vier Doppel sind, ist das Ganze ohnehin schon sehr Doppellastig.“

Christoph Schnaase (Trainer SC Union Lüdinghausen): „Wir versuchen, kleine positive Dinge mitzunehmen. Gestern sind wir überragend von den Heimfans unterstützt worden und haben alles reingelegt. Wir hatten am Dienstag ein schönes Erlebnis in Bonn. U. a. aufgrund der Tatsache, dass Josche und Nick schon längere Zeit etwas angeschlagen sind, konnten wir eigentlich auch nicht mehr erwarten. Wir müssen die richtigen Lehren daraus ziehen und im nächsten Jahr breiter aufgestellt sein.“

Frank Thiemann (1. Vorsitzender 1. BV Mülheim): „Die Veranstaltung wurde ganz toll ausgerichtet. „Unsere Mannschaft hat toll gekämpft bis zum Schluss. Der dritte Platz ist ein halbwegs versöhnlicher Abschluss, nachdem wir gestern so knapp gescheitert sind. Gegen Bischmisheim und Refrath muss schon alles klappen, damit man gegen sie gewinnen kann. Gestern hat nicht alles geklappt.“

Steffen Hohenberg (Teammanager 1. BV Mülheim, für den das Spiel um Platz drei das letzte in dieser Funktion war): „Nach dem sehr harten, langen Kampf gestern ist der dritte Platz das, was ich mir noch erhofft hatte. Wenn man weiß, dass es für einen das letzte Spiel ist, möchte man nicht mit leeren Händen gehen. Das Team hat gestern Abend gesagt: Wir möchten für Dich die Medaille holen. Auch wenn es nicht das Finale war, so war es ein versöhnlicher Abschluss.“

Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga: Wittorf und TSV Neuhausen-Nymphenburg erstklassig

Zeitlich parallel zum Final-Four um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft wurde in München die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga ausgetragen. Beteiligte Vereine waren der Neunte der Abschlusstabelle der Punktspielrunde 2018/2019 der 1. Bundesliga, Blau-Weiss Wittorf (Badminton-Landesverband Schleswig-Holstein), der Meister der 2. Bundesliga Süd, der TSV Neuhausen-Nymphenburg (Badminton-Landesverband Bayern), und der Drittplatzierte der 2. Bundesliga Süd, die SG Schorndorf (Badminton-Landesverband Baden-Württemberg).

Mit zwei Siegen avancierte Blau-Weiss Wittorf zum Gewinner der Aufstiegsrunde, Platz zwei belegte – mit einem Erfolg – der TSV Neuhausen-Nymphenburg. Somit gelang Wittorf der Klassenerhalt, während Neuhausen-Nymphenburg zur Saison 2019/2020 in die 1. Bundesliga hochrücken darf. Schorndorf verbleibt in der 2. Bundesliga Süd, in die der Zehnte der Abschlusstabelle der Punktspielrunde der 1. Bundesliga, der SV Fun-Ball Dortelweil (Badminton-Landesverband Hessen), absteigt.

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