Emotionaler Jubel bei Yvonne Li nach dem Einzug ins Achtelfinale (Foto/LIVE: Sven Heise)

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YGO: DBV-Asse erspielen sich drei weitere Achtelfinalteilnahmen

Bei den YONEX German Open 2023 haben am Mittwoch auch Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil) im Dameneinzel, Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld) im Herrendoppel und Stine Küspert/Emma Moszczynski (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/SV Fun-Ball Dortelweil) im Damendoppel das Achtelfinale erreicht.

Von Claudia Pauli

 

Damit ist der Deutsche Badminton-Verband (DBV) bei dem mit 210.000,- US-Dollar dotierten Turnier der Kategorie „HSBC BWF World Tour Super 300“ insgesamt viermal in der Runde der besten 16 vertreten: Tags zuvor hatten bereits die Weltranglistensiebten im Mixed, Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 4), ihre Auftaktpartie für sich entschieden. Alle Achtelfinalspiele werden am Donnerstag (9. März) ausgetragen.

Dameneinzel

Einen starken Auftritt erlebten die Badmintonfans in der Westenergie Sporthalle am frühen Mittwochnachmittag von Yvonne Li (Weltranglistenplatz 29): Die fünfmalige Deutsche Meisterin im Dameneinzel gewann ihr Erstrundenmatch gegen die Japanerin Aya Ohori (Weltranglistenplatz 33) mit 21:19, 22:20.

„Mein Start ins Jahr war nicht ganz so optimal. Aber heute war ich schnell auf den Beinen und konnte immer dranbleiben – sie ist nie richtig weggekommen“, sagte die 24-Jährige glücklich, nachdem sie im insgesamt zweiten Aufeinandertreffen mit der Asiatin den ersten Sieg verbucht hatte. Angesprochen darauf, ob es ein Vorteil sei, am Wohn- und Trainingsort ein Turnier zu bestreiten, oder ob damit zusätzlicher Druck verbunden wäre, meinte Yvonne Li: „Ich mag es total gerne! Ich wohne fünf Minuten von der Halle entfernt, ich kann zuhause schlafen und muss nichts vorbereiten.“

Im Achtelfinale trifft die Olympiateilnehmerin von Tokio auf die an Nummer fünf gesetzte Chinesin Wang Zhi Yi. Die aktuelle Weltranglistensechste holte 2022 bei den Asienmeisterschaften den Titel.

Herrendoppel

Im letzten Match des 2. Veranstaltungstages – zugleich die Neuauflage des Endspiels im Herrendoppel bei den Deutschen Einzelmeisterschaften 2023 (2. bis 5. Februar in Bielefeld) – lieferten sich die amtierenden Europameister Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (Weltranglistenplatz 15; Setzplatz 8) ein begeisterndes Duell mit ihren Nationalmannschafts- und Trainingskollegen Bjarne Geiss/Jan Colin Völker (Blau-Weiss Wittorf/TV Refrath; Weltranglistenplatz 71). Nach einer Spielzeit von 65 Minuten konnten schließlich die nationalen Champions Mark Lamsfuß/Marvin Seidel einen 19:21, 21:14, 21:18-Erfolg bejubeln.

„Es war ein bisschen unglücklich, dass wir den ersten Satz verloren haben. Das hat uns definitiv zusätzlich Druck gemacht. Wir freuen uns sehr für die Jungs, wie sie heute performed haben. Das war ein guter Fight“, zog Marvin Seidel ein Fazit.

Damendoppel

Kurz zuvor hatten Stine Küspert/Emma Moszczynski (Weltranglistenplatz 43) durch einen 21:18, 21:19-Sieg gegen die Niederländerinnen Kirsten De Wit/Alyssa Tirtosentono (Weltranglistenplatz 91) das Achtelfinale des Damendoppelwettbewerbs erreicht.

„Ich habe mich sehr unsicher gefühlt und bin sehr froh, dass wir dann doch einen Weg gefunden haben, gemeinsam den Sieg rauszuholen“, meinte Stine Küspert selbstkritisch. Emma Moszczynski ergänzte: „Taktisch und leistungsmäßig war das nicht unsere beste Performance. Insofern sind wir froh, dass wir es mit Kampfgeist noch geschafft haben zu gewinnen.“

Drei deutsche Paarungen ausgeschieden

Zufrieden mit ihrer Leistung in der ersten Runde des Hauptturniers dürfen die deutschen Nachwuchs-Mixed Patrick Scheiel/Franziska Volkmann (beide Blau-Weiss Wittorf; Weltranglistenplatz 72) und Bjarne Geiss/Emma Moszczynski (Blau-Weiss Wittorf/SV Fun-Ball Dortelweil; Weltranglistenplatz 615) sein. Zwar mussten sich letztlich beide Paarungen der asiatischen Konkurrenz geschlagen geben, sie konnten ihre Weltklasse-Gegner aber immer wieder auch zu Fehlern zwingen.

Die amtierenden Deutschen Meister Patrick Scheiel/Franziska Volkmann unterlagen den an Nummer fünf gesetzten Chinesen Feng Yan Zhe/Huang Dong Ping (Weltranglistenplatz 16) mit 15:21, 10:21. Anschließend verloren Bjarne Geiss/Emma Moszczynski gegen Praveen Jordan/Melati Daeva Oktavianti aus Indonesien (Weltranglistenplatz 48) mit 13:21, 21:19, 13:21. Beide Begegnungen kamen erstmalig im Rahmen eines Turniers zustande.

„Der erste Satz war sehr gut, die erste Hälfte des zweiten Satzes auch. Dann hatte Feng Yan Zhe eine ziemlich gute Aufschlagphase“, erläuterte Franziska Volkmann. Patrick Scheiel fügte hinzu: „Man hat schon gemerkt, dass wir dieses hohe Tempo nicht so gewohnt sind. Dadurch waren wir manchmal ein wenig zu langsam. Aber es hat in jedem Fall Spaß gemacht!“

Bjarne Geiss meinte: „Ich denke, das war ein gutes Spiel von uns. Es ist schön zu sehen, dass wir auch auf dem Level schon – zumindest phasenweise – mitspielen können. Gerade er spielt ein hohes Tempo – da fehlt es uns dann noch ein bisschen an Konstanz. Aber solche Spiele sind viel wert, denn gegen solche Weltklasse-Leute können wir viel lernen!“

Sowohl Bjarne Geiss/Emma Moszczynski als auch Patrick Scheiel/Franziska Volkmann hatten sich über die Qualifikation einen Startplatz im Hauptfeld erspielt.

Die amtierenden Vizeeuropameisterinnen Linda Efler/Isabel Lohau (beide 1. BC Saarbrücken- Bischmisheim; Weltranglistenplatz 20) starteten einige Stunden später hervorragend in ihre Erstrundenpartie gegen Chloe Birch/Lauren Smith, zogen letztlich aber gegenüber den Engländerinnen mit 19:21, 16:21 den Kürzeren.

„Sie hatten eine sehr gute Abwehr und sind dadurch in den Angriff gekommen. Wir waren dann vielfach zu ungeduldig, haben zwischendurch zu viel gewollt. Aber es war auch viel Gutes drin“, fassten Linda Efler und Isabel Lohau die Partie gegen die Weltranglisten-66. – zugleich das „Match of the Day“ des 2. Veranstaltungstages – zusammen.

Mehrere gesetzte Spieler*innen ausgeschieden

Für mehrere gesetzte Spieler*innen ist das für den Deutschen Badminton-Verband bedeutsamste Turnier bereits nach der ersten Runde beendet. So mussten etwa der Titelverteidiger im Herreneinzel, Kunlavut Vitidsarn aus Thailand (Weltranglistenplatz 7; Setzplatz 2), und der Japaner Kodai Naraoka (Weltranglistenplatz 6 im Herreneinzel; Setzplatz 3) verletzungsbedingt ihr Auftaktmatch abbrechen.

Der Inder Lakshya Sen (Weltranglistenplatz 12 im Herreneinzel; Setzplatz 6) und die Chinesin Han Yue (Weltranglistenplatz 10 im Dameneinzel; Setzplatz 7) unterlagen derweil ebenso in ihrer ersten Begegnung der ungesetzten Konkurrenz wie die Chinesen Liu Yu Chen/Ou Xuan Yi (Weltranglistenplatz 5 im Herrendoppel; Setzplatz 3).

Weitere Informationen

Alle Ergebnisse sind auf der Veranstaltungswebsite unter www.german-open-badminton.de erhältlich. Als Haupt- und Titelsponsor der Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland fungiert in diesem Jahr bereits zum 35. Mal in Folge die Firma YONEX.

Weiterführende Links

Courtside View: Kento Momota vs. Shi Yuqi | German Open 2023

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