Es hatte vorher Möglichkeiten gegeben, den Sack zuzumachen. Doch weder im ersten Herrendoppel (Nikolaj Persson/Ary Trisnanto führten mit 2:0-Sätzen), noch im Mixed (wo Nikolaj Persson mit Iris Tabeling den fünften Satz in der Verlängerung verlor) hatten die Trittauer das Glück auf ihrer Seite. So musste es ausgerechnet Joachim Persson richten. Bei seinem Comeback in der Heimat nach 17 Jahren als Badminton-Weltenbummler.
Mit frenetischem Applaus war der inzwischen 34-Jährige bei der Vorstellung der Teams begrüßt worden ("Da habe ich schon gemerkt, dass alle auf mich gucken"). Dann aber mussten die knapp 200 Zuschauer fast zwei Stunden warten, ehe die ehemalige Nummer sechs der Weltrangliste gegen den Finnen Iikka Heino, aktuell Nummer 126 der Welt, den ersten Ball spielte. Nach einer 2:0-Satzführung hatte er gerade den dritten Durchgang verloren, als auf Court zwei das Mixed verloren ging, Wipperfeld zum 3:3 ausglich.
"Ich hatte eigentlich von vornherein erwartet, dass es auf mein Spiel ankommen würde", verriet Persson nachher. "Eine Situation, die mir gefällt." Er habe "zwar nicht gut gespielt, aber intelligent", befand er. "Ich wusste, was ich abrufen kann", so der Badminton-Routinier, der sich vor seinem Comeback selbst als "eher ein Mythos in Trittau" bezeichnet hatte, weil er seine großen Erfolge erst nach seinem Wegzug aus Trittau nach Dänemark gefeiert hatte.
Am Sonntag in Mülheim war er nicht mehr dabei - und schon wieder als Honorartrainer in Kopenhagen gefordert. Für ihn rückte der 19-jährige David Jones in den Kader und feierte sein Debüt im Trittauer Team.
Der Artikel erschien bei den Lübecker Nachrichten und wurde mit freundlicher Genehmigung auf badminton.de veröffentlicht.
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