Marvin Seidel (Foto/Archiv: BadmintonPhoto)

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Team-EM: Die DBV-Nominierungen

Knapp acht Wochen, bevor die besten Badmintonspieler und Badmintonspielerinnen Europas bei der Individual-EM in Saarbrücken (8. bis 14. April 2024) die Titelträger und Medaillengewinner ermitteln, geht es für einen Teil von ihnen in der kommenden Woche im polnischen Lodz zudem um Edelmetall mit dem Team.

Von Claudia Pauli & Redaktion

 

Lediglich jeweils acht Nationen dürfen an der Europameisterschaft für Herren- und für Damennationalmannschaften teilnehmen, wobei einzig Dänemark – als Titelverteidiger in beiden Wettbewerben – und Turniergastgeber Polen ein Startplatz garantiert war. Die anderen Teams mussten das Ticket für die EM-Endrunde im Rahmen von Qualifikationsturnieren lösen, die im Dezember vergangenen Jahres in verschiedenen Ländern ausgetragen wurden. Die Mannschaften des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) sicherten sich die Teilnahme an den 2024 European Men's & Women's Team Championships jeweils durch den Turniersieg vor eigenem Publikum in Bad Camberg.

Während sich die deutschen Herren in Lodz in der Vorrundengruppe 1 mit Rekordchampion Dänemark sowie Polen und der Tschechischen Republik auseinandersetzen müssen, treffen die Damen des DBV in der Vorrundengruppe 2 auf Spanien, die Niederlande und Schottland. Diejenigen Mannschaften, die nach Beendigung der Gruppenphase die Tabellenplätze eins und zwei belegen, ziehen ins Halbfinale ein. Darin geht es im K.-o.-System weiter, wobei die beiden Teams, die in der Vorschlussrunde eine Niederlage erleiden, automatisch die Bronzemedaille erhalten. „Wir würden natürlich gerne mit beiden Teams eine Medaille gewinnen“, blickt DBV-Sportdirektor Martin Kranitz voraus.

Die Europameisterschaft für Herren- und für Damennationalmannschaften dient gleichzeitig als Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft für Herren- und für Damennationalmannschaften 2024, die vom 27. April bis zum 5. Mai im chinesischen Chengdu stattfindet. Gemäß der Regularien des Badminton-Weltverbandes BWF dürfen aus Europa diejenigen Teams an den TotalEnergies BWF Thomas & Uber Cup Finals 2024 teilnehmen, die bei der EM-Endrunde im Finale bzw. im Halbfinale stehen.

Bei den Herren spielen in Lodz außerdem Frankreich, die Ukraine, die Niederlande und England um das WM-Ticket. Bei den Damen sind neben den genannten Mannschaften ferner Dänemark, die Türkei, Polen und Frankreich vertreten.

Die Teams des DBV setzen sich einmal mehr aus sehr erfahrenen Athlet*innen, die bereits zahlreiche Matches bei Europameisterschaften – und auch bei Weltmeisterschaften – bestritten haben, sowie aus Nachwuchsspieler*innen zusammen. Dabei wurden einige von diesen anlässlich der 2024 European Men's & Women's Team Championships erstmalig für kontinentale Titelkämpfe im Erwachsenenbereich nominiert.

Die Nominierungen des DBV:

Herren:
Bjarne Geiss (Blau-Weiss Wittorf)
Daniel Hess (1. BC Beuel)
Samuel Hsiao (1. BC Wipperfeld)
Matthias Kicklitz (Blau-Weiss Wittorf)
Kenneth Neumann (1. BC Wipperfeld)
Kian-Yu Oei (SV Fun-Ball Dortelweil)
Kai Schäfer (SV Fun-Ball Dortelweil)
Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim)
Jan Colin Völker (TV Refrath)

Damen:
Linda Efler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim)
Stine Küspert (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim)
Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil)
Isabel Lohau (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim)
Leona Michalski (TV Refrath)
Thuc Phuong Nguyen (1. BC Wipperfeld)
Gloria Poluektov (VfB Grün-Weiß Mülheim)
Antonia Schaller (1. BC Wipperfeld)
Franziska Volkmann (Blau-Weiss Wittorf)
Miranda Wilson (SG Schorndorf)

Normalerweise hätten auch Mark Lamsfuß (1. BC Wipperfeld) und Fabian Roth (TV Refrath) zum Aufgebot des DBV für die EM-Endrunde gezählt. Der 28 Jahre alte Fabian Roth erlitt allerdings im Endspiel der Deutschen Einzelmeisterschaften in Bielefeld einen Muskelfaserriss im Oberschenkel, sodass er derzeit pausieren muss. Mark Lamsfuß ist derweil aus Gründen der Belastungssteuerung aktuell nicht für Lodz vorgesehen: Bei dem 29-Jährigen traten während der kürzlich erfolgten Asientour nach hohen Belastungen erneut Knieprobleme auf. Mit Blick auf die derzeit laufende Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Paris sowie auf die Individual-EM in Saarbrücken wird der zweifache Europameister von 2022 stattdessen ein Aufbautraining absolvieren.

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