Die VICTOR European Para Badminton Championships 2025 in Istanbul gehen in die entscheidende Phase – und das deutsche Team ist mittendrin. Nach sechs Halbfinals am Freitag stehen nun drei Finalteilnahmen fest: Rick Hellmann (MS-WH2), Marcel Adam (MS-SL4) und Robin Weiler (MD-SH6).
Adam erstmals im EM-Finale
Für Marcel Adam war der Halbfinaltag ein Meilenstein: Im MS-SL4 besiegte er den an Position zwei gesetzten Portugiesen Diogo Daniel mit 21:16, 21:19 und steht erstmals in einem EM-Finale. Dort trifft er auf keinen Geringeren als den topgesetzten Franzosen Lucas Mazur.
Adam zeigte sich erleichtert und realistisch:
„Tatsächlich war ich heute vor meinem ersten EM-Halbfinale im Einzel etwas nervös. Aber ich habe die Taktik von Beginn an gut umgesetzt und konnte das Spiel mit einem positiven Gefühl bestreiten. Im Finale gegen Lucas Mazur, mehrfacher Weltmeister und Paralympics-Sieger, möchte ich vor allem Fortschritte im Vergleich zu unserem letzten Aufeinandertreffen zeigen. Meine Chancen sind eher gering, aber mit Silber bin ich sehr glücklich.“
Im Doppel (SL3-SL4) hat es für Adam an der Seite von Curnow Pirbhai-Clarke (ENG) nicht ganz zum Finale gereicht. Gegen das eingespielte Duo Oleksandr Chyrkov/Dilan Jacobsson (Ukraine/Schweden) unterlagen sie 16:21, 13:21.
„Mit einem neuen Partner gegen ein starkes Duo haben wir keine Lösung gegen ihren Angriff gefunden. Da hatte ich mir mehr erhofft, aber Bronze ist ein gutes Resultat.“
Hellmann souverän ins Endspiel
Im Einzel (MS-WH2) marschierte Rick Hellmann ohne Satzverlust ins Finale. Auch im Halbfinale ließ er nichts anbrennen und trifft nun auf den Schweizer Luca Olgiati. Hellmann hat im Einzel-Turnier bislang nie mehr als 8 Punkte pro Satz abgegeben und gilt als Favorit auf Gold.
Im Doppel (WH1-2) war im Halbfinale jedoch Endstation: Mit Francisco Motero (ESP) unterlag Hellmann knapp den topgesetzten Franzosen mit 15:21, 18:21.
Bronzemedaille für Schröder
Für Annika Schröder war die an Nummer zwei gesetzte Türkin Emine Seckin im Halbfinale der erwartete schwere Gegner. Mit 11:21, 5:21 blieb der deutschen Spielerin diesmal der Finaleinzug verwehrt – doch mit Bronze feiert Schröder ihre erste EM-Medaille im Einzel.
Weiler im Finale
Ein glänzendes Turnier spielt auch Robin Weiler in der SH6-Klasse. Zusammen mit seinem serbischen Partner Djordje Koprivica gewann er das Halbfinale souverän 21:10 21:14 gegen das spanische Duo Segura/Serrano und steht nun im Finale gegen die topgesetzten Engländer Krysten Coombs/Charles Noakes.
Bundestrainer Christopher Skrzeba kommentierte den Halbfinaltag anerkennend:
„Sechs Halbfinalteilnahmen, drei davon im Finale – das ist ein starkes Ergebnis für unser Team. Im Herrendoppel mit Marcel bestanden Chancen, doch die Gegner spielten mit hohem Druck und setzten uns früh unter Druck; darauf fanden wir keine durchgängige Antwort. Marcel hat sich dafür sein Finalticket im Einzel absolut verdient, seine Gruppe war sehr stark besetzt. Robins Halbfinalsieg war ebenfalls verdient und souverän. Rick hat das Turnier bislang dominiert und ist natürlich ein aussichtsreicher Kandidat für Gold, doch die Finals werden anspruchsvoll. Wir gehen mit realistischen Erwartungen in den Finaltag.“
Die Ergebnisse der Para Badminton-EM