Foto: Sven Heise.

Bundesliga

Titel verteidigt: Dortelweil ist Deutscher Mannschafts-Meister

Es war eine klare Angelegenheit: Der SV Fun-Ball Dortelweil schlägt im Finale der Badminton-Bundesliga den Herausforderer Blau-Weiss Wittorf Neumünster mit 4:0 – und feiert damit die zweite Meisterschaft der Vereinsgeschichte nach 2024.

Von Redaktion

 

Kapitän Kai Schäfer sagt nach dem Spiel: „Ich weiß, wie viel Energie, Zeit und Herzblut über die gesamte Saison in den Verein gesteckt werden. Die Meisterschaft ist für mich persönlich eine Erleichterung.“ Und: „Ich habe schon viele Finals gesehen – das war an einem neutralen Austragungsort für mich das Beste.“

Von vorn: In der Dresdner BallsportArena sind die Rollen klar verteilt. Hier der Titelverteidiger Dortelweil, Erster der Bundesliga-Hauptrunde, gespickt mit nationalen und internationalen Top-Stars. Dort Wittorf-Neumünster, noch ohne Meisterschaft, dafür aber mit 100 extra aus Schleswig-Holstein angereisten Fans im Rücken.

Das Endspiel, erstmals im Rahmen der Mehrsportveranstaltung „Die Finals“ ausgetragen, beginnt mit dem 1. Herrendoppel. Dortelweils dänisches Duo Daniel Lundgaard/Mads Vestergaard legt den Grundstein für den späteren Titel. Die Bronzemedaillengewinner der vergangenen EM schlagen Bjarne Geiss/Mathias Thyrri klar in drei Sätzen (11:6, 11:8, 11:5), werden ihrer Favoritenrolle in Dresden gerecht. Vestergaard nach dem Spiel: „Die Atmosphäre in der Halle ist fantastisch. Es macht richtig Spaß, hier zu spielen.“ Stimmt! Rund 1500 Zuschauer verfolgen das Finale, das live in der Sportschau zu sehen war, vor Ort in der BallsportArena.

Trotz des Fan-Übergewichts aus Wittorf ist das sportliche Bild im Damen-Doppel unverändert. Julie MacPherson und Debora Jille zurren einen ungefährdeten Dreisatz-Sieg gegen Anna Siess Ryberg und Franziska Volkmann fest (11:8, 11:5, 11:6). Trotzdem: „So smooth, wie es von außen aussah, war es nicht“, sagt MacPherson: „Aber im zweiten und im dritten Satz waren wir viel besser drin.“

Nach den ersten Doppeln liegt Dortelweil 2:0 in Führung – das erste Herren-Einzel hätte ein Wendepunkt werden können. Hätte. Wittorfs Søren Toft Hansen liegt gegen Dortelweils Matthias Kicklitz (wechselte erst im vergangenen Jahr von Wittorf zum deutschen Meister) schon 2:0 in Sätzen vorn. Beim Stand von 8:9 verdreht sich der Däne das linke Knie bei einem Ausfallschritt, er wird noch auf dem Court von Sanitätern versorgt. Toft Hansen spielt zunächst weiter, zu Beginn des vierten Satzes ist aber klar: die Schmerzen zu groß, das Risiko zu hoch. Mit Tränen in den Augen muss der Einzelspezialist aufgeben. Faire Geste: Kicklitz begleitet seinen Gegner Arm in Arm vom Feld.

Schon das zweite Herren-Einzel bringt die Entscheidung. Der ehemalige deutsche Junioren-Meister Kian-Yu Oei lässt Wittorfs Jonathan Dresp keine Chance. Der dritte Dreisatz-Sieg des Tages (11:2, 11:8, 11:5) bedeutet gleichzeitig die Dortelweiler Meisterschaft und den Gewinn des Hans-Riegel-Pokals.

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