Felix Schütt und Alexander Philipp Zhang zeigten eine starke Leistung gegen China. Foto: Badmintonphoto.

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Deutsche Junioren ziehen WM-Bilanz

Mit einem engagierten Auftritt des Herren-Doppels Schütt/Zhang endeten die YONEX-SUNRISE BWF World Junior Championships 2025 aus deutscher Sicht. Nach gesundheitlichen Ausfällen und schwierigen Losen zieht das Team dennoch eine positive sportliche Bilanz – und wertvolle Lehren für die Zukunft.

Von Redaktion

 

Kampf auf Augenhöhe gegen China

Nach den krankheitsbedingten Ausfällen von Katharina Nilges und Gloria Poluektov sowie den Niederlagen im Mixed und Damen-Doppel war am Mittwoch nur noch das Herren-Doppel Felix Schütt/Alexander Philipp Zhang im Wettbewerb vertreten.
Gegen die favorisierten Chinesen Feng Yi Lang und Wei Jian Zhen zeigte das deutsche Duo eine überzeugende Leistung. Nach einem umkämpften ersten Satz (13:15) lagen Schütt/Zhang im zweiten Satz bereits mit 3:8 zurück, kämpften sich nach der Coaching-Pause aber eindrucksvoll auf 13:13 heran. Am Ende entschieden Kleinigkeiten über die 14:16-Niederlage.
„Das war ein wirklich gutes Spiel der beiden, das macht etwas mit Spielern, wenn sie auf diesem Niveau mithalten können“, sagte Nachwuchstrainer Dirk Nötzel. „Solche Auftritte werden gesehen – auch von anderen Nationen. Man bekommt Feedback, und das stärkt das Selbstvertrauen.“

Alexander Zhang zog ein positives Fazit: „Wir haben alles gegeben und bis zum letzten Punkt gekämpft. Gegen die stärkste Nation so knapp zu verlieren, zeigt, wie nah wir dran sind. Wir nehmen viel Positives mit und kommen stärker zurück.“

Auch Partner Felix Schütt zeigte sich zufrieden mit der Leistung:
„Insgesamt war es ein echt gutes Spiel. Alex und ich waren so motiviert, und es hat auf dem Feld einfach richtig Spaß gemacht. Wir haben um jeden Punkt gekämpft und können sagen, dass wir eine sehr gute Performance gegen die starken Chinesen abgeliefert haben. Schade, dass wir uns nicht mit einem Satz belohnen konnten, aber es zeigt, dass wir oben mithalten können. Die WM war insgesamt eine richtig gute Erfahrung, aus der man viel fürs Training in Deutschland mitnehmen kann – eine unvergessliche Teammaßnahme, auch wenn leider ein paar Infekte dazwischenkamen.“

Lehrreiche Erfahrungen in Guwahati

Trotz des unglücklichen Turnierverlaufs zieht das deutsche Team eine positive Bilanz. Besonders für die jungen Spielerinnen und Spieler sei die WM-Erfahrung von unschätzbarem Wert, betont Nötzel.
„Wenn man rein auf Zahlen schaut, sehen wir eine ausgeglichene Bilanz bei Gloria, Katharina, Alex und Felix – gleich viele Siege wie Niederlagen. Aber wichtiger ist, welche Erfahrungen und Kompetenzen sie hier sammeln konnten. Eine Weltmeisterschaft zu spielen ist einfach etwas völlig anderes, das prägt“, so der Trainer.

Wachstum durch Herausforderungen

Die Bedingungen in Indien, die klimatische Umstellung und die Infekte hätten die Spielerinnen und Spieler zusätzlich gefordert. „So ein Turnier zeigt uns auch unsere blinden Flecken“, erklärte Nötzel. „In manchen Spielsituationen wird deutlich, wo wir international noch aufholen müssen – besonders im Bereich der Stabilität und Basisarbeit. Gegen starke Gegner werden jede Unsicherheit und jedes kleine Loch sofort bestraft.“

Neues Spielsystem verlangt Präzision

Ein besonderes Augenmerk legte Nötzel auf das aktuelle Punktesystem mit Sätzen bis 15. „Dieses System verändert das Spiel deutlich. Man kann sich keine drei Fehler in Folge leisten, weil es dann kaum noch möglich ist, zurückzukommen. Kontrolle und Konzentration in jedem Ballwechsel sind entscheidend“, so Nötzel.

Ausblick

Trotz gesundheitlicher Rückschläge und schwieriger Gegner blickt das Team optimistisch nach vorn. „Diese WM war für unsere jungen Athleten eine enorme Lerngelegenheit – sportlich, mental und organisatorisch“, fasst Nötzel zusammen. „Es geht darum, Resilienz zu entwickeln, sich an ungewohnte Bedingungen anzupassen und aus jeder Erfahrung zu wachsen. Genau das haben unsere Spieler hier begonnen.“

Die Ergebnisse der World Junior Championships

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