Die Medaillengewinner im Mixed (Foto: Jens Bischoff)

National

Deutsche Meisterschaften der Gehörlosen

Am 15.06.2019 fanden die Deutschen Badminton-Meisterschaften der Gehörlosen in Essen-Werden statt. Bei diesem Turnier sind Badmintonspieler(-innen) mit einer Hörbehinderung spielberechtigt.

Von Jens Bischoff

 


Die Hörgeräte und Cochlear Implantat-Geräte sind während des Turniers nicht zulässig. Auf Grund der geringen Anmeldungen bestand die Gefahr, dass das Damen-Einzel und Damen-Doppel ausfällt. Jedoch kam es kurzfristig zu Nachmeldungen, so dass alle Disziplinen durchgeführt wurden.

Die Turnierleitung, der Spartenleiter Volker Diesslin und der technische Leiter Thomas Pfeiffer, begrüßten alle Anwesenden. Neben den Brandenburgern waren auch dieses Jahr die Magdeburger dabei. Des Weiteren begrüßte Volker Diesslin einen neuen Spieler Hendrik Meyer (GSV Düsseldorf) mit seinen Eltern. Er ist außerdem im „hörenden“ Verein DJK VFL 19 Willich Mitglied. Nach meiner Recherche hat er in der letzten Punktspielsaison 2018/2019 (U15) alle Spiele gewonnen. Tolle Leistung und Herzlichen Glückwunsch Hendrik.

In Namen des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes hoffe ich sehr, dass Hendrik im nächsten Jahr bei der großen Eventveranstaltung „Sportfest“ in Dresden“ mit dabei ist.

Gestern fand die Versammlung der Badmintonabteilung zur Neuwahl des neuen Spartenleiters statt. Leider hat sich keiner zur Wahl gestellt Somit ist der aktuelle Spartenleiter Volker Dießlin nicht entlastet. Daher ist er auch bereit das Amt des Spartenleiters fortzuführen. Jedoch wird er sein Amt zum Ende des Sportfestes im nächsten Jahr endgültig abgeben.

Der technische Leiter eröffnete das Turnier mit Damen- und Herren-Einzel. Im Damen- Einzel spielte jede gegen jede. Finja Rosendahl gewann ohne Satzverlust und souverän das Einzel. Die Plätze 2 und 3 belegten Ines Sommer und Nina Binkowski. Sie ist zum dritten Mal Deutsche Meisterin.

Damen-Einzel:

1. Platz: F. Rosendahl (GSV Düsseldorf)
2. Platz: I. Sommer (GSV Brandenburg)
3. Platz: N. Binkowski (HSC Schleswig)

Im Herren-Einzel setzte sich Oliver Witte erwartungsgemäß im Halbfinale gegen Jens Bischoff und im Finale zum wiederholten Male gegen Matthias Kroll durch. Jens Bischoff konnte das Spiel um Platz 3 gegen Michael Löw in drei Sätzen für sich entscheiden.

Herren-Einzel:

1. Platz: Oliver Witte (GSV Düsseldorf)
2. Platz: Matthias Kroll (GSV Freiburg)
3. Platz: Jens Bischoff (GSV Brandenburg)

Im Herren-Doppel konnte sich Oliver Witte mit seinem Doppelpartner Jens Bischoff zum siebten Mal hintereinander durchsetzen. Hervorzuheben ist der 3. Platz mit der Paarung Hendrik Meyer/Matthias Kroll. Hendrik Meyer ist erst 13 Jahre alt.

Herren-Doppel:

1. Platz: Oliver Witte (GSV Düsseldorf)/Jens Bischoff (GSV Brandenburg)
2. Platz: Björn Rodehau/Thorsten Gottwald (HSC Schleswig)
3. Platz: Hendrik Meyer (GSV Düsseldorf)/Matthias Kroll (GSV Freiburg)

Im Damen-Doppel gab es zwei Paarungen, die zwei Spiele bestritten haben. Die starke Paarung Finja Rosendahl/Helga Dießlin hat nur in einem Satz (22:20) gezittert. Die gegnerische Nina Binkowski und Ines Sommer (GSV Brandenburg) konnten zwar Paroli bieten, jedoch reichte es zum Sieg nicht. Somit wurden Finja Rosendahl und Helga Dießlin zum wiederholten Male Deutsche Meisterinnen.

Damen-Doppel:

1. Platz: Finja Rosendahl (GSV Düsseldorf)/Helga Dießlin (GSV Freiburg)
2. Platz: Ines Sommer (GSV Brandenburg)/Nina Binkowski (GSC Schleswig)

In der letzten Disziplin Mixed erreichte die Paarung Ines Sommer und Oliver Witte den 1. Platz. Die neu formierte Paarung Finja Rosendahl und Jens Bischoff, die sich im Halbfinale gegen Helga Dießlin und Matthias Kroll in zwei Sätzen durchsetzte, war im Endspiel gleichwertiger Gegner. Sie mussten sich im Finale jedoch in zwei Sätzen knapp geschlagen geben.

Mixed:

1. Platz: Ines Sommer (GSV Brandenburg)/Oliver Witte (GSV Düsseldorf)
2. Platz: Finja Rosendahl (GSV Düsseldorf)/Jens Bischoff (GSV Brandenburg)
3. Platz: Nina Binkowski/Thorsten Gottwald (HSC Schleswig)

Auf Grund der geringen Anmeldungen wurde das Turnier anstatt an zwei Tagen an einem Tag durchgeführt. Vor diesem Hintergrund hatten die Deutsche Meisterin Finja Rosendahl elf und der Deutsche Meister Oliver Witte neun Spiele bestritten.

Während der Siegerehrung bedankte sich der Spartenleiter Volker Dießlin für die gute Zusammenarbeit in der Badmintonsparte. Er teilte außerdem mit, dass er sein Amt als Spartenleiter bis spätestens zum Ende des Sportfestes im nächsten Jahr endgültig abgeben wird. Hendrik Meyer bekam als Willkommengruß im Gehörlosen-Sport einen Badmintonschläger von Victor gesponsert, die der Spartenleiter Volker Dießlin übergab. Die Freude von Hendrik war sehr groß.

Des Weiteren teilte er mit, dass von 11.07.2019 bis 22.07.2019 die Badminton- Weltmeisterschaft in Taipeh/Taiwan stattfinden wird. Für dieses Turnier sind Finja Rosendahl und Oliver Witte nominiert.

Durch die starke finanzielle Kürzung des Bundesministeriums des Innern und der deutschen Sporthilfe erhält Finja Rosendahl als aussichtsreichste Leistungssportlerin vom Leistungszentrum Mühlheim an der Ruhr sportliche und finanzielle Förderung. Der Rest wird aus Spendengeldern (Spartengeld der Badmintonabteilung und sonstiges) finanziert, so dass der Leistungssportler Oliver Witte auch an diesem Event teilnehmen kann. Hier wird Oliver Witte mit Finja Rosendahl im Mixed angreifen und hoffentlich einen der drei Medaillenplätze erreichen. Mit Saskia Fischer erreichte er dreimal hintereinander die Europameisterschaft sowie einmal den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Mühlheim an der Ruhr 2007 Im Damen-Einzel belegte Finja Rosendahl bei der Jugend-Europameisterschaft in Slowenien prompt den ersten Platz. Bei den Senioren erreichte sie das Viertelfinale. Oliver Witte erreichte ebenfalls das Viertelfinale.

Weitere Informationen können unter http://www.ciss.org/events/308 entnommen werden.

Ich wünsche Finja Rosendahl, Oliver Witte und Julian Lohau (Bundestrainer) im Namen aller Badmintonmitglieder(-innen) im Deutschen Gehörlosen-Sportverband eine sehr erfolgreiche und unvergessliche Woche bei der Weltmeisterschaft in Taipeh/Taiwan.

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