(Foto/LIVE: Sven Heise)

International

Isabel Lohau/Linda Efler erreichen EM-Viertelfinale

Das Damendoppel Linda Efler/Isabel Lohau (beide 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 39) hat bei den Individual-Europameisterschaften in Saarbrücken (8. bis 14. April 2024 in der Saarlandhalle) das Viertelfinale erreicht.

Von Redaktion

 

Die Perspektivkaderathletinnen des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) benötigten am Donnerstag gerade einmal 34 Minuten, um gegenüber Serena Au Yeong/Katharina Hochmeir aus Österreich (Weltranglistenplatz 83) mit 21:12, 21:10 die Oberhand zu behalten. „Das war ein guter Sieg, wir sind sehr zufrieden“, meinte Isabel Lohau unmittelbar nach der Achtelfinalpartie. Die 32-Jährige fügte hinzu: „Die ersten beiden Runden waren super souverän von uns. Wir wussten, dass wir die haushohen Favoriten sind, und haben dies auch sehr gut durchgezogen.“

Im Viertelfinale trifft das an Nummer fünf gesetzte Duo des DBV – zum insgesamt fünften Mal in seiner Karriere – auf die dreimaligen Europameisterinnen Gabriela Stoeva/Stefani Stoeva aus Bulgarien. „Das wird definitiv ein anderes Spiel. Sie sind physisch sehr stark und spielen gerne lange Ballwechsel. Wir haben uns im Training darauf vorbereitet, dann ruhig zu bleiben. Vielleicht gelingt uns ja morgen der erste Sieg gegen sie“, blickte Linda Efler auf die Partie gegen die an Position drei notierten Weltranglisten-22. voraus. Gegen Serena Au Yeong/Katharina Hochmeir traten Linda Efler/Isabel Lohau anlässlich der Heim-EM erstmalig im Rahmen eines Wettkampfes an.

Alle weiteren Lokalmatadore ausgeschieden

Fabian Roth (TV Refrath; Weltranglistenplatz 86) im Herreneinzel, Miranda Wilson (SG Schorndorf; Weltranglistenplatz 191) im Dameneinzel, Bjarne Geiss/Jan Colin Völker (Blau-Weiss Wittorf/TV Refrath; Weltranglistenplatz 53) im Herrendoppel und Julia Meyer/Leona Michalski (beide TV Refrath; Weltranglistenplatz 85) im Damendoppel verpassten hingegen den Einzug ins Viertelfinale. Außerdem schieden am Donnerstag Jones Jansen/Thuc Phuong Nguyen (beide 1. BC Wipperfeld; Weltranglistenplatz 97) in der Runde der besten acht Gemischten Doppel aus.

Fabian Roth unterlag im Achtelfinale dem U19-Europameister von 2022, Alex Lanier (Weltranglistenplatz 48), mit 21:23, 11:21. Der 19 Jahre alte Franzose hatte zuvor schon seinen an Nummer drei gesetzten Landsmann Christo Popov (Weltranglistenplatz 20) in zwei Sätzen aus dem Turnier geworfen. Im direkten Vergleich mit Fabian Roth führt Alex Lanier nun mit 2:1. „Es ist ärgerlich, dass ich den ersten Satz so knapp verloren habe. Ansonsten hätte sich der Spielverlauf sicherlich anders gestaltet. Im zweiten Satz hat mir ein bisschen die Physis gefehlt, um – wie im ersten Satz – konstanter mitzuhalten. Im zweiten Satz habe ich außerdem ein bisschen die Geduld verloren und ein paar leichte Fehler zu viel gemacht, durch die er einfache Punkte bekommen hat“, ließ Fabian Roth die Begegnung Revue passieren.

Miranda Wilson musste sich in der Runde der besten 16 Damen der an Position sieben notierten Türkin Neslihan Arin (Weltranglistenplatz 39) mit 14:21, 18:21 geschlagen geben. Die 30 Jahre alte Weltranglisten-39. verbuchte damit im insgesamt dritten Aufeinandertreffen mit der Spielerin des DBV den dritten Sieg. „Es war ein cooles Gefühl, heute auf dem Feld zu stehen. Ich habe es heute noch mal besser geschafft, konstanter zu spielen. Das war auch wichtig, weil sie sehr viel Druck macht und ein hohes Tempo spielt. Ich habe vieles probiert, aber am Ende hat mir auch ein Tick Geduld gefehlt“, sagte Miranda Wilson. Die 24-Jährige zeigte sich alles in allem aber mit den diesjährigen Titelkämpfen zufrieden: „Ich stand zum ersten Mal im Achtelfinale, das ist ein super Step. Bei der nächsten EM möchte ich in jedem Fall daran anknüpfen!“

„Wir haben heute nicht das Level erreicht, das wir normalerweise spielen. Die Franzosen haben ihre Chance genutzt. Wir haben es nicht geschafft, ausreichend Antworten auf ihre Aktionen zu finden“, analysierte Jeppe Ludvigsen aus dem Bundestrainer-Team Doppel/Mixed des DBV die 16:21, 12:21-Niederlage, die Bjarne Geiss/Jan Colin Völker im Achtelfinale gegen Eloi Adam/Leo Rossi erlitten. Die DBV-Asse verloren damit im insgesamt dritten Aufeinandertreffen mit den aktuellen Weltranglisten-83. zum zweiten Mal.

Julia Meyer/Leona Michalski bekamen es zuvor mit den Silbermedaillengewinnerinnen der European Games 2023 zu tun: Beim 21:13, 21:8 machten die Niederländerinnen Debora Jille/Cheryl Seinen (Weltranglistenplatz 34; Setzplatz 4) eindrucksvoll deutlich, warum sie zu den leistungsstärksten Damendoppeln Europas zählen. „Ich denke, bis zum Stand von elf Punkten für sie haben wir es in beiden Sätzen gut hinbekommen. Danach haben sie das Tempo noch einmal angezogen und wir haben zu schnell einfache Fehler gemacht. Sie haben es sehr gut gemacht“, meinte Julia Meyer. Leona Michalski ergänzte: „Für uns war es sehr gut, dass wir zu Turnierbeginn ein vermeintlich einfaches Los hatten. Das gibt gut Selbstvertrauen, denn zuletzt war es bei uns immer ein bisschen eine Achterbahnfahrt.“ Die amtierenden Deutschen Meisterinnen standen anlässlich der European Championships 2024 erstmalig Debora Jille/Cheryl Seinen gegenüber. Die Heim-EM werden die Nachwuchsspielerinnen des DBV insgesamt in guter Erinnerung behalten: „Das war in jedem Fall ein cooles Event“, so Leona Michalski.

Jones Jansen/Thuc Phuong Nguyen gelang es im Duell mit den an Nummer zwei gesetzten Franzosen Thom Gicquel/Delphine Delrue zwar, zwei Matchbälle abzuwehren, letztlich durften aber die Weltranglisten-13. den Einzug ins Halbfinale und den damit verbundenen Medaillengewinn bejubeln. „Wir haben alles gegeben, aber die Franzosen haben echt gut gespielt. Wir haben mehrmals gedacht, dass der Punkt an uns gehen würde, aber dann haben sie daraus einen Bumerang gemacht. Wir sind auf jeden Fall zufrieden“, sagte Jones Jansen nach der 15:21, 17:21-Niederlage gegen die Zweiten der European Games 2023. Seine Mixedpartnerin Thuc Phuong Nguyen ergänzte: „Ich denke, dass wir schon ein gutes Niveau spielen können. Wir haben einige echt gute Ballwechsel gespielt. Sie mussten sich in jedem Fall schon sehr anstrengen.“ Wie die 21-Jährige, die 2020 mit Matthias Kicklitz U19-Europameisterin im Gemischten Doppel geworden war und nun ihre erste Individual-EM bestritt, erläuterte, helfe ihr Jones Jansen „mit vielen Sachen auf dem Feld, mit denen ich noch nicht so viel Erfahrung habe. Umgekehrt kann ich vielleicht etwas Neues einbringen. Ich glaube, dass wir uns gut ergänzen. Wir können jedenfalls sehr gut zusammenspielen.“ Gegen Thom Gicquel/Delphine Delrue bestritten die Deutschen anlässlich der European Championships 2024 erstmalig ein Match.

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