(Grafik: Julian Pletz)

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Thuc träumt von Paris

In unserer Serie "Smashing Stars" stellen wir die besten Nachwuchsspieler aus Deutschland vor. Heute por­t­rä­tie­ren wir die Hamburgerin Thuc Phuong Nguyen (17), die sich vor kurzem gemeinsam mit Matthias Kicklitz im Gemischten Doppel zur Jugend-Europameisterin krönte.

Von Redaktion

 

badminton.de: Herzlichen Glückwunsch zur Goldmedaille bei der Jugend-EM. Ihr habt ein souveränes Turnier in Finnland gespielt. Nur das Halbfinale gegen das an Nummer eins gesetzte russische Duo war sehr knapp. Kannst du die entscheidende Phase im dritten Satz kurz zusammenfassen?
Thuc Phuong Nguyen: Zum Ende hin wurde ich noch mal richtig nervös. Die beiden Russen waren sehr gut im Drive-Bereich und haben es mir schwer gemacht, ins Spiel reinzukommen. Aber Matthias (Kicklitz; Anm. d. Red.) hat das sehr gut gemacht. Wir haben am Ende nur noch gekämpft und waren dann sehr froh, dass wir es gewonnen haben.

badminton.de: Mit welchen Gefühlen seid ihr ins Endspiel gegangen?
Nguyen: Natürlich waren wir nervös. Ich am meisten. Aber wir wussten, dass wir es schaffen können. Wir haben uns da gegenseitig unterstützt.

Natürlich waren wir nervös. Ich am meisten.

Thuc Phuong Nguyen

badminton.de: Kannst Du uns einen Einblick in Dein aktuelles Trainingsumfeld geben?
Nguyen: Ich trainiere im Moment zwei Mal am Tag am Landesleistungszentrum in Hamburg mit den Trainern Ben Caldwell, Eric Pang und Yao Jie. Je einmal auf dem Court und einmal Athletik-Training. Meine Trainingspartner sind Jonathan Dresp, Kenneth Neumann, Matthias Kicklitz und Leona Michalski.

badminton.de: Wie würdest Du dich selbst als Spielerin beschreiben, was sind Deine Stärken und Schwächen?
Nguyen: Ich denke, dass ich auf dem Feld die Ruhe bewahren kann. Jedoch werde ich in knappen Situationen oft sehr nervös und das kann man auch an meiner Spielweise dann sehen.

badminton.de: Hast du dich mittlerweile auf die Doppeldisziplinen konzentriert? Einzel spielst du relativ wenig…
Nguyen: Ich hatte ein paar Probleme mit meinem Knie. Daraufhin habe ich beschlossen, bei der Jugend-EM in Finnland nur Doppel und Mixed zu spielen. Jedoch werde ich mich im Einzel wieder herantasten.

badminton.de: Woran arbeitest Du gerade im Training?
Nguyen: Ich arbeite momentan an meiner Technik und im Athletikbereich. Im technischen Bereich machen wir gerade vor allem viel im Hinterfeld und am Netz.

Ich will mich wieder an die Einzeldisziplin herantasten

Thuc Phuong Nguyen

badminton.de: Wie verändert sich Dein Trainingsplan aufgrund der Corona-Pandemie?
Nguyen: Wegen der Pandemie sind viele Turniere ausgefallen. Das gibt uns natürlich noch mehr Zeit an unseren Schwächen zu arbeiten. Bei mir betrifft das sowohl den mentalen als auch den technischen Bereich.

badminton.de: Wie konntest Du die vielen wettkampffreien Wochenenden nutzen?
Nguyen: Ich bin gerade in meiner Abiturphase, wo ich dann auch lernen muss. Ich besuche die 13. Klasse der Eliteschule des Sports Alter Teichweg, die sich direkt neben dem Badminton-Landesleistungszentrum befindet. Es gibt zwar kein Fach, wo ich besonders viel lernen muss, aber generell gibt es mehr Klausuren. Die freie Zeit konnte ich für's Lernen nutzen.

badminton.de: Wer sind Deine Vorbilder im Badminton?
Nguyen: Meine Vorbilder im Badminton sind Matthias Kicklitz und Weronika Krawiec. Im Weltklassebereich ist es Tai Tzu Ying.

badminton.de: Welche Träume hegst Du für die Zukunft?
Nguyen: Ich will erfolgreich bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris spielen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Thuc Phung Nguyen ist Mitglied des Perspektivkaders (PK) im DBV. In der 2. Bundesliga ist die 17-Jährige für den Hamburg-Horner TV im Einsatz. Gemeinsam mit ihrem Partner Matthias Kicklitz wurde Nguyen im finnischen Lahti U19-Europameisterin im Mixed. Zudem gewann sie mit Leona Michalski die Silbermedaille im Damendoppel. 2019 wurde sie mit dem Titel "Hamburger Sporttalent des Jahres" ausgezeichnet.

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