Am Mittwoch gewannen sowohl Luise Heim (1. BC Beuel) und Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) im Dameneinzel als auch die Herrendoppel Jones Jansen/Josche Zurwonne (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen) und Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) sowie das Damendoppel Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (beide 1. BV Mülheim) ihre Matches und erreichten damit die Runde der besten 16.
Die beiden Gemischten Doppel Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) und Marvin Seidel/Linda Efler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/SC Union Lüdinghausen) hatten sich bereits tags zuvor die Teilnahme am Achtelfinale gesichert.
Dameneinzel
Luise Heim (1. BC Beuel) dominierte ihre Zweitrundenpartie gegen Rachael Darragh (Weltranglistenplatz 188) durchweg und freute sich nach einer Spielzeit von 31 Minuten somit über den dritten Sieg im dritten Aufeinandertreffen mit der Irin (21-9, 21-10). "Dass ich gestern Morgen noch nicht wusste, ob ich überhaupt spielen kann, und jetzt im Achtelfinale stehe, ist unglaublich. Bevor ich ins Turnier gestartet bin, habe ich gedacht, die erste Runde wird schwer - weiter habe ich nicht gedacht. Jetzt funktioniert es von Spiel zu Spiel besser. Auch gesundheitlich geht es mir schon besser als gestern. Ich bin zuversichtlich, dass es mir morgen nochmal besser geht", so Luise Heim. Nächste Gegnerin der 22 Jahre alten Deutschen Meisterin ist die Engländerin Chloe Birch. Im direkten Vergleich steht es 1:1, wobei Luise Heim die jüngste Begegnung mit der aktuellen Weltranglisten-66. für sich entschied: Bei den YONEX German Open 2018 - ausgetragen im März in Mülheim an der Ruhr - verzeichnete die Studentin einen Zwei-Satz-Erfolg.
Die Deutsche Vizemeisterin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) benötigte sogar nur 24 Minuten, um Getter Saar aus Estland (Weltranglistenplatz 119) aus dem Turnier zu werfen (21:9, 21:9) und ins Achtelfinale einzuziehen. "Ich habe in der Bundesliga schon zweimal gegen sie gespielt. Auch da lief es immer gut für mich. Jetzt habe ich erst einmal die Pflicht erfüllt. Morgen geht es darum, die Top-Leistung abzurufen", sagte die 19-Jährige. In der Runde der besten 16 Damen trifft Yvonne Li auf die an Nummer acht gesetzte Türkin Neslihan Yigit (Weltranglistenplatz 39), die in der zweiten Runde mit 21-14, 21-15 gegen Fabienne Deprez (Aulnay-sous-Bois/Frankreich) gewann. Die DM-Dritte verpasste es damit, Revanche für die Niederlage zu nehmen, die sie gegen Neslihan Yigit bei den YONEX German Open 2018 erlitten hatte. "Sie ist einfach riesig. Das ist sehr ungewohnt für uns Mädels. Ich habe ein bisschen zu viel in ihre Reichweite gespielt", zog Fabienne Deprez ein Fazit in Bezug auf das EM-Match. Die 26-Jährige fügte hinzu: "Es war eigentlich ein gutes Spiel. Umso bitterer, wenn man am Ende doch recht klar verliert. Ich habe alles probiert, alles gegeben, deshalb kann ich mir nichts vorwerfen."
Yvonne Li bestritt bis dato ein Match gegen die Türkin: Im Dezember 2017 in Italien musste sie sich der 24-Jährigen in zwei Sätzen geschlagen geben.
Herreneinzel
Im Herreneinzel werden die Titelkämpfe ohne deutsche Beteiligung fortgesetzt: Einen Tag, nachdem Kai Schäfer (SC Union Lüdinghausen) sein Auftaktmatch verlor, unterlag Alexander Roovers (1. BV Mülheim) in Runde zwei dem an Nummer fünf gesetzten Dänen Rasmus Gemke (Weltranglistenplatz 36) mit 9-21, 15-21. "Ich finde schon, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe, aber es reicht halt nicht", meinte der 31 Jahre alte Individual-EM- Debütant selbstkritisch. Der amtierende Europäische Hochschulmeister ergänzte: "Hinten raus merkt man, dass er schon mehr Spiele auf dem Niveau gemacht hat."
Herrendoppel
Jones Jansen/Josche Zurwonne (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen) waren mit ihrem Start ins Turnier rundum zufrieden: "Das war ein gutes Spiel. Das Ergebnis passt, die Leistung war in Ordnung - so kann es morgen weitergehen", meinte Josche Zurwonne nach dem 21:10, 21:11 gegen Milan Dratva/Matej Hlinican (Weltranglistenplatz 146). Die Deutschen Meister hatten bereits den vorangegangenen - und zugleich einzigen - Vergleich mit den Slowaken, ausgetragen im Mai 2017 in Thailand, deutlich für sich entschieden. Im Achtelfinale sind - erstmalig in einem Wettkampf - Evgenij Dremin/Denis Grachev aus Russland (Weltranglistenplatz 62) die Gegner der Deutschen.
Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) hatten in Runde eins genauso wenig Schwierigkeiten, ihre Begegnung - mit den Lokalmatadoren Javier Suarez/Alberto Zapico (Spanien; Weltranglistenplatz 353) - zu gewinnen. In ihrem ersten Vergleich mit den Spaniern setzten sich die an Position acht notierten DBV-Asse mit 21:9, 21:11 durch. "Es ist gut, wenn man bei Turnieren wie der EM nicht direkt auf 100 % seines Niveaus spielen muss, sondern im ersten Spiel Dinge ausprobieren - auch für das nächste Match - und sich ein gutes Gefühl für die Halle holen kann", resümierte Mark Lamsfuß. Die Nachwuchsasse stehen im Achtelfinale Thom Gicquel/Ronan Labar (Weltranglistenplatz 128) gegenüber, die zu Turnierbeginn Daniel Benz/Andreas Heinz (Weltranglistenplatz 69) bezwungen hatten.
Die Bundesligaspieler des SV Fun-Ball Dortelweil, die - wie Alexander Roovers - in diesem Jahr zum ersten Mal bei Individual-Europameisterschaften aufschlugen, boten in Runde eins ihren französischen Kontrahenten zwar hervorragend Paroli. Letztlich behielten jedoch Thom Gicquel/Ronan Labar die Oberhand (19:21, 18:21). "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir so würden mithalten können. Wenn es ein bisschen anders gelaufen wäre, hätten wir sogar gewinnen können. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns riesig gefreut, dass wir hier überhaupt spielen können", resümierte Andreas Heinz. Daniel Benz meinte: "Das war eine Riesen-Erfahrung, die wir nicht missen wollen!" Das Duo maß sich in Huelva erstmalig anlässlich eines Turniers mit den Franzosen. Diese sind auch erstmalig Gegner von Mark Lamsfuß/Marvin Seidel.
Damendoppel
Für Isabel Herttrich/Carla Nelte (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/TV Refrath) ist die EM nach einer Partie beendet. Die Deutschen Meisterinnen verloren als Nummer sieben der Setzliste ihre Erstrundenbegegnung mit den Niederländerinnen Debora Jille/Imke Van Der Aar (Weltranglistenplatz 82) mit 13-21, 15-21. "Die Niederländerinnen haben sehr gut gespielt. Es war unglaublich schwer, Punkte zu machen. Sie standen sehr gut in der Defensive. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Die langen Ballwechsel waren insgesamt besser - da haben wir unser Niveau abrufen können", analysierte Diemo Ruhnow, der Leitende Bundestrainer Doppel/Mixed im DBV, das erste Aufeinandertreffen von Isabel Herttrich/Carla Nelte und Debora Jille/Imke Van Der Aar.
Ausgeschieden sind auch Linda Efler/Olga Konon (SC Union Lüdinghausen/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim). Das noch relativ neu zusammengestellte Duo, das vom europäischen Badminton-Verband Badminton Europe Confederation für die EM mit einer Wildcard bedacht worden war, unterlag der an Nummer zwei gesetzten Paarung Gabriela und Stefani Stoeva mit 16:21, 15:21. Im Februar in der Schweiz hatten die bulgarischen Schwestern Linda Efler/Olga Konon noch weitaus klarer besiegt (21-11, 21-8). Die Weltranglistenzwölften zählen zu den Top-Favoritinnen auf den Gewinn des EM-Titels.
Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (beide 1. BV Mülheim) hingegen stehen in Andalusien in der Runde der besten 16 Paarungen. Die Deutschen Vizemeisterinnen gewannen zum Auftakt gegen Alzbeta Basova/Michaela Fuchsova (Tschechische Republik; Weltranglistenplatz 89) mit 21-11, 21-14. "Das war ihr erstes Match nach Laras Verletzung bei der Team-EM in Russland. Sie haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Es ist für die beiden sehr erfreulich, dass es geklappt hat", war Diemo Ruhnow angetan vom Auftritt der Weltranglisten-42. des DBV. Die Begegnung war zugleich die erste Partie von Johanna Goliszewski/Lara Käpplein gegen Alzbeta Basova/Michaela Fuchsova im Rahmen eines Turniers. Im Achtelfinale treffen die Deutschen im "PALACIO DE DEPORTES Carolina Marin" auf die an Nummer fünf gesetzten Niederländerinnen Selena Piek/Cheryl Seinen (Weltranglistenplatz 30). Auch dieses Aufeinandertreffen ist eine Premiere.